Über was berichten wir:
Ein Fondanbieter muss eine sogenannte Leistungsbilanz veröffentlichen und diese gibt darüber Aufschluss, was versprochen wurde und was tatsächlich hiervon eingehalten beziehungsweise umgesetzt wurde. Als Anleger sollten die Leistungsbilanzen aber richtig gelesen werden. Im Folgenden Beitrag gehen wir darauf ein, wie sich jeder Anleger nochmal besser absichern könnte.
Worüber geben Leistungsbilanzen genau Aufschluss?
Die Bilanz zeigt die Leistung des Investitionsobjektes und so lässt sich auch feststellen, wie profitabel das Projekt bisher ist. Zugleich kann hieraus abgeschätzt werden, wie sich die Renditen auch in Zukunft entwickeln könnten. Zudem gibt eine Leistungsbilanz über folgendes Auskunft:
- Welche Renditen wurden (bisher) erzielt?
- Laufzeit des Projektes?
- Unterschied zwischen Prognose und Abschluss?
Gibt es Kleingedrucktes in der Leistungsbilanz?
Es gibt mehrere Faktoren und Aspekte, die bei einer Leistungsbilanz berücksichtigt werden müssen. Es geht auch bei geschlossenen Fonds um sehr viel Geld und daher müssen folgende Punkte berücksichtigt werden. Unterstützend hierzu eignet sich außerdem eine Internet-Recherche:
- Wer steht hinter dem Unternehmen?
- Könnte das Unternehmen in Zukunft bestehen?
- Welche Rechtsform besitzt das Unternehmen?
- Steht fähiges Personal zur Verfügung?
In der Leistungsbilanz muss außerdem festgehalten werden, was bisher geleistet wurde. So zum Beispiel, worauf der Fokus lag und wie zum Beispiel auch Vertriebswege ausgebaut worden sind. Bei einem Anbieter für die Elektromobilität wäre es wichtig zu erfahren, wo Ladesäulen gesetzt worden sind.
Diese Bilanz kann zugleich auch mit einem ganz anderen Anbieter verglichen werden, denn so wird die eigentliche Leistung noch stärker offenbart. Hier kann es sogar zu drastischen Abweichungen kommen und als Anleger müsste man an dieser Stelle fragen, ob es innerhalb der Firma zu Problemen gekommen ist.
Wer darf eine Leistungsbilanz einsehen?
Zugang zu Leistungsbilanzen hat jeder — nicht nur potenzielle Anleger! So haben zum Beispiel auch Analysten und Journalisten hierzu Zugang, wodurch ein ganzes Marktsegment besser abgebildet werden kann.
Muss eine Leistungsbilanz erstellt werden?
Rechtlich gesehen ist kein Anbieter hierzu verpflichtet. Bei Anlageformen jeder Art geht es aber um Vertrauen dieses wird nur erlangt, wenn die bestmögliche Transparenz gewährleistet ist. Jeder Anbieter stellt daher eine Leistungsbilanz zur Verfügung. Diese Bilanz wird von einigen Anbietern sogar je Quartal veröffentlicht. Andere wiederum ersparen sich den Aufwand und geben eine Bilanz je Halbjahr oder pro Kalenderjahr aus. Das ist aber auch völlig legitim.
Leistungsbilanz schützt nicht vor Verlusten
Jedes Investment trägt ein gewisses Risiko. Leistungsbilanzen geben durchaus einen soliden Einblick, können aber nicht vor mangelhaften Projekten schützen. Hierdurch wird immerhin stets die Vergangenheit abgebildet, daraus lässt sich die Zukunft abschätzen, aber eine Garantie gibt es nie.